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AutorenbildAntje

Erfahrungsbericht Antje: Freitanz in Essen-Werden, Praxis Zeitraum+


Da stand sie also nun, die Einladung zur Veranstaltung. Und Jörgs Klick auf "wir sind dabei". In der Beschreibung stand irgendwas von "Osho" und was "Freitanz" eigentlich sein soll. Und auch, wenn ich versuche, ziemlich offen und neugierig auf alles Neue zuzugehen, so bereitete es mir im Vorfeld (und vor Ort, so viel sei schon verraten) massiv Herzklopfen.


Freitag 19 Uhr war es dann soweit. Wir waren, dank mir, fast zu spät, kamen also fast im Laufschritt vor der Tür der Praxis "Zeitraum+" an. Einmal kurz durchatmen. Wir waren nicht allein, denn vor uns standen etwa 5-7 Leute. Alles klar, dann fiel es nicht auf, dass es schon 1 Minute vor der Zeit war.


Notdürftig den Regen vom Haar geschüttelt, die Schuhe auf der Matte abgestriffen und nach oben gestiefelt, in die erste Etage, brav den anderen hinterher. Irgendwie gaben mir diese Leute das Gefühl, dass die alle wussten, wo es langgeht und was da so läuft.


In der Tür dann "Andrang am Gang". Einer stand dort und ich war von Moment EINS auf an beeindruckt. Michael, der Gastgeber der Veranstaltung, erwartungsgemäß in bunte Klamotten gehüllt, nahm sich wach und offen, dem Augenblick die Ehre gebend, für jede einzelne eintretende Person Zeit, ihr "Hallo" zu sagen. 


Im Vorraum saßen weitere, knapp über 10 Menschen. Das Gefühl? Warm. Weich. Achtsam. Neugierig. Wissend.


Als es losging, und wir alle in den Tanzraum hineingingen, stellten wir uns für das "Miteinander" im Kreis auf und nahmen uns an die Hand. Einfach ankommen. Einatmen. Hier sein. Das war´s schon. Michael legte behutsam den Fokus auf das "Bei-dir-sein". Und schon startete er die Musik.

Ab jetzt zwei Stunden wildes Durcheinander von Musik und Musikstilen. Weniger bekannte (London Grammar zB) wechselte sich mit bekannterer (Adele) ab, Hauptsache zum Bewegen und Bass. Hauptsache, die Füße und die Hüften und die Hände wollten sich bewegen. Hauptsache, der Kopf wollte ausgeschaltet sein. 


Augen zu? Ging hervorragend. Nur die Musik, das Rascheln der nackten Füße, und der eigene Herzschlag waren zu hören. Alles sonst war still. Am Ende meditative Klänge, sphärisch, mit ziehendem Wirbeln und Kreisen, anders kann ich es nicht beschreiben. Ich stand ganz fest auf dem Boden, ließ Arme und Körper schwingen, wie ich es sonst nur für mich allein in der visionären Zeit meiner aktiven Meditationen mache. Endlich war ich angekommen.


Nach eineinhalb Stunden ging ich in den Vorraum, um mich auszuruhen. Tee stand bereit, Wasser ebenso. Kleines Gebäck machte die Pause rund. Abtauchen in die Reflexion. Verdammt, hatte ich lange gebraucht, bis ich aufgetaut war. Verdammt, hatte ich lange zu tun, um loszulassen. 


Zum Glück hatte ich Zeit und Raum, Mittänzer:innen und Musik, in die ich mich hineinlegen konnte, bis ICH soweit war. Niemand wollte etwas von mir, niemand verlangte. Ich konnte sein.

Was für eine Wohltat. Was für ein Abend.


Ich möchte diesen Freitanz in der Praxis zeitraum+ von Herzen empfehlen. Wir kommen wieder. 




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