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AutorenbildAntje

Ehrlichkeit in Beziehungen: Warum das Anschauen anderer Menschen keine Bedrohung sein muss



Ehrlichkeit in Beziehungen

“Wenn mein Mann einer anderen Frau auf die Brüste guckt, ist hier die Hölle los/ trenne ich mich von ihm/ ist das Fremdgehen für mich…”


Ok.


Ich gebe es zu. 


Ich gucke einer anderen Frau auf die Figur. Ins Gesicht, auf die Lippen. Ich sehe auf ihre Brüste, ich lasse meine Augen über ihre Taille und Hüfte gleiten; mein Blick bleibt auch an ihrem herrlich gerundeten Po hängen. Ich gucke sehr gern Frauen an, die meinem Ideal entsprechen. Ich kann oft gar nicht so schnell weggucken, wie ich müsste, ohne dass es komisch wirken könnte. 


Mir passiert das auch in der Sauna. Mir kommt eine Frau entgegen, die so WOW für mich aussieht, dass ich einfach nur herzbebend gucken kann. Ihre männliche Begleitung spießt mich derweil mit seinen Blicken auf. Ich dreh mich verschmitzt grinsend zu meinem Freund um.


Ich bin eine Frau. Und mein Geist liebt es, Schönes zu sehen. 


Mein Freund macht das übrigens auch. Frauen ansehen. Das haben wir gemeinsam. Und das bringt uns oft zum MiteinanderLachen. 


Dem voraus ging allerdings ein Gespräch. Beziehungsweise mehrere Gespräche. Völlig unaufgeregt, einfach unsere Fakten, unsere Wahrheit, unsere Gefühle dargelegt.


Ich stelle eine Theorie auf. Du kannst das jetzt doof finden, entrüstet die Augen verdrehen, Deine Emanzipationsfahne hochhalten. Oder du kannst es einfach wirken und in dir herumwirbeln lassen. Es ganz neutral, losgelöst von dir, in deinem Leben beobachten. Deinen Partner/ deine Partnerin fragen und ins Gespräch einladen. 


Was wäre, wenn es tatsächlich so wäre, dass Männer dazu da sind, Nachkommen zu zeugen? So viele, wie es geht, um das Überleben der Menschheit zu sichern. Sie finden eine Frau, die sexuell kompatibel mit ihm ist und ihm durch ihre Pheromone klarmacht, dass sie bereit ist für Nachwuchs. Es gibt Sex, sie wird schwanger, das Kind wird geboren, wird von der Frau (und hoffentlich auch vom Mann) behütet und umsorgt, bis es so ungefähr 2 Jahre alt ist. Dann weiß irgendwas im Uraltteil des männlichen Gehirns “alles klar, DIESES Kind hat es geschafft, auf geht's zum nächsten Weibchen”. 


Und JETZT, genau jetzt, setzt die Moral ein. Genau jetzt kommen gesellschaftliche, ethische, moralische Vereinbarungen zum Tragen, warum ein Mann eben NICHT auf die Suche geht nach einer nächsten Sexualpartnerin, um das Überleben der Menschheit zu gewährleisten. 


Stell dir das gleiche Szenario vor. Mann trifft Frau, Frau ist sexuell kompatibel, sie schlafen miteinander, es gibt kein Baby. Und auch die nächsten Monate nicht. Weil: Frau verhütet. Nach 2 bis 3 Jahren rafft der Uraltteil im männlichen Gehirn “oh, hier funktioniert das DOCH nicht mit dem Nachwuchs” und geht auf die Suche nach einer anderen Partnerin.


Als mein Freund das erste Mal einer fremden Frau ernsthaft auf den Popo geguckt und sie als sexuell anregende Frau wahrgenommen hatte, waren wir knapp 2 Jahre zusammen. Ich weiß noch, dass ich von der Arbeit aus im Auto saß. Wir telefonierten miteinander, weil ich noch auf einen Termin gewartet hatte. Er fragte, ob er mir was sagen dürfe, was ihn eine Menge Mut kostet. Doch er würde Vertrauen in unsere Kommunikation haben und deshalb bat er mich darum, ihm den Raum zu halten.


Und er erzählte davon, dass er seine Augen nicht mehr von den Popos anderer Ladies wegbekommt. Wir waren durch das Hören des Podcasts von Jones Bolt nun schon geübt darin, auch über sexuell schwierigere Themen zu sprechen, so dass ich gut zuhören und ihn reden lassen konnte.


Ich hatte entschieden, dass Jörg von SEINEM Gefühl spricht. Dies hat nichts mit mir zu tun. Und nur weil er andere Popos bewundert, heißt das nicht, dass er direkt alle anderen Frauen anspringt.

Das ist Ehrlichkeit in Beziehungen. 


Und ja, natürlich ist da Eigennutz drin.


  1. Nur das, was verboten ist, ist wirklich reizvoll.

  2. Ich kann auch Popos gucken, ohne mich schlecht fühlen zu müssen.

  3. Diese Ehrlichkeit hat uns ein weiteres Stück näher zusammengebracht.


Möchtest du mit deinem Partner/ deiner Partnerin auch in diese emotionale Tiefe und Sicherheit eintauchen? 





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